Birte Pauls besucht DRK-Kita Tolk

Fachkräftemangel und zunehmende Bürokratie zählten zu den größten Problemen vieler Kindertagesstätten, sagte Birgit Koch, Leitung der DRK-Kita in Tolk, anlässlich des Besuchs der SPD-Landtagsabgeordneten Birte Pauls. Sie freue sich über „Input aus der Praxis“, betonte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende und lobte das Deutsche Rote Kreuz als „verlässlichen Partner“. Der DRK-Kreisverband Schleswig-Flensburg betreibt 13 Kindertagesstätten, zwei weitere sind in Planung. „In diesem Bereich gibt es viel Wachstumspotential“, meinte Vorstand Marc Heeschen.
In der DRK-Kita Tolk mit großem Außengelände würden derzeit 46 Kinder betreut, erzählte Birgit Koch. Auf die Nachfrage von Birte Pauls, inwiefern Inklusion im Alltag eine Rolle spiele, erklärte die Kita-Leitung: „Wir arbeiten schon immer inklusiv und betreuen Kinder mit Beeinträchtigungen oder chronischen Krankheiten.“ Dabei äußerte sie einen Wunsch an die Politik: Betroffenen sollte die bestmögliche Förderung offenstehen, „ohne dass alles beantragt werden muss“.
Darüber hinaus wünsche sie sich für die Zukunft „gut ausgebildeten Nachwuchs“, so Birgit Koch. Derzeit gebe es zu viele Hürden für angehende Auszubildende, war sie sich mit Birte Pauls einig. Dazu gehörten eine relativ lange und praxisferne Ausbildung, Schulkosten, aber auch die Tatsache, „dass Abiturienten erst 150 Sozialstunden leisten müssen, ehe sie die Ausbildung zum Erzieher beginnen dürfen“, sagte Koch.
Weiteres Thema war die Bürokratie. „Die Kita-Leitung übernimmt immer mehr Verwaltungstätigkeiten“, meinte Katharina Kossorowski, Leiterin des Fachbereichs „Kita, Jugend und Familie“ im DRK-Kreisverband. Die 2021 mit dem Kita-Gesetz eingeführten Leitungsstunden reichten eigentlich nicht aus, betonte sie. „Ich verbringe 20 Stunden in der Woche hauptsächlich mit Verwaltungsaufgaben“, erklärte Birgit Koch – das sei schade, denn eigentlich sei sie Pädagogin.
Die Frage der Landtagsabgeordneten, ob eine Verwaltungskraft Abhilfe schaffen könnte, bejahte die Kita-Leitung. „Angesichts des Fachkräftemangels ist es sinnvoll, dass Pädagogen keine Schreibarbeit übernehmen“, betonte DRK-Kreispräsident Karsten Stühmer. So hätte sie mehr Zeit für die Kinder, die laut Koch massiv unter der Corona-Pandemie leiden würden.